Sicherlich ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Schnitt-Tulpen in der Vase wachsen – je nach Sorte um bis zu zehn Zentimeter. Das ist kein Phänomen, sondern ein ganz natürlicher, botanischer Vorgang. Tulpen sind nämlich wahre Meister im Zellstreckungswachstum.
Hier für Interessierte der botanische Hintergrund
Wachstum findet in der Natur hauptsächlich durch Zellteilung statt. Bei den Pflanzen gibt es noch ein zusätzliches Prinzip, nämlich das Zellstreckungswachstum. In der ersten Phase bringt die Pflanze die für das Wachstum benötigen Zellen durch Teilung hervor, danach wächst sie durch Streckung dieser Zellen. Das bedeutet, dass die Zellen wachsen, indem sie Wasser aufnehmen und sich dabei in die Länge dehnen. Die Zellen der Tulpen sind so „zellstreckungsversessen“, dass sie selbst als Schnittblumen durch die Aufnahme des Vasenwassers noch ungebremst weiter wachsen. Ein wenig bremsen lässt sich dieses Zellstreckungswachstum nur durch eine niedrige Umgebungstemperatur.